Das richtige Schloss für Ihre Anforderung
Moderne Schlosstechnik – Neue Schlösser vereinfachen heute die Planung und Realisierung von Türen. Wir zeigen Ihnen Merkmale, Normen und die Neuheiten der Branche.
Alles rund um das Schloss
Türen werden täglich geöffnet und wieder geschlossen. Damit eine Türe richtig funktionieren kann benötigt diese unter anderem ein Schloss. Wir erklären die Begriffe der Schlosstechnik und zeigen Ihnen auf, was Sie je nach Anforderung und Situation beachten müssen.
Merkmale der Schlösser
Schlösser werden in praktisch allen Türen verbaut. Je nach Ort, Anforderung oder Bedürfnis werden verschiedene Ausführungen von Schlössern gewählt. Es gibt etliche Normen und Grössen, welche zusätzlich nach Land auch noch variieren können.
Systeme im Vergleich
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Einsteckschlösser |
Mehrpunktverriegelung |
Elektro- und Motorenschlösser |
Kastenschloss |
Einsatzgebiet |
Zimmertüren / Hauseingangstüren, Kellertüren, Toiletten |
Hauseingangstüren, Wohnungsabschlusstüren, Mehrfamilienhäuser |
Geschäfte, Ein –und Mehrfamilienhaus mit Sonnerie, Wandleser, Fingerprint oder Codetastatur |
Gartentüren, Kellertüren, Sanierungen |
Ausschnitte |
BB, RZ, PZ, WC |
RZ, PZ |
RZ, PZ |
BB, RZ, PZ |
Ausführungen |
Leichte bis schwere Schlösser – je nach Türgrösse mit einem Riegel & Falle |
Rollzapfverriegelung (Rolltribloc), Bolzenverriegelung (MINT, Polytribloc / Treplane) Bolzen- und Rollverriegelung (Bitribloc) Kippfallen- und Riegelverriegelung (Fliplock) |
Motorische Ein– und Mehrpunkteverschlüsse |
Einfaches und von aussen aufgeschraubtes Schloss. Hebende Falle, schiessende Falle Normale und Contrefalle |
Beschriftung & Normen
Im Bereich der Schlosstechnik gibt es diverse Masse und Normen. Damit Sie den Überblick behalten, haben wir Ihnen die wichtigsten Angaben zusammengefasst.
DIN links und DIN rechts
Zur Bestimmung der DIN Richtung einer Tür stellt man sich auf die Seite, an der das Band angeschlagen (befestigt) ist (mit Blickrichtung zur Tür). Befinden sich die Bänder an der linken Seite, so handelt es sich um eine linke Tür (Schloss DIN Richtung links). Befinden sich die Bänder an der rechten Seite, so handelt es sich um eine rechte Tür (Schloss DIN Richtung rechts). Geht die Tür nach innen auf, so handelt es sich um eine einwärts öffnende Tür, geht sie nach aussen auf, um eine auswärts öffnende Tür.

Ausschnitte
OL = ohne Loch. Es existiert keine Schliesslochung. Die Türe kann nur via Drücker bedient werden.
BB = Buntbart. Diese Schlösser werden mit einem Zifferschlüssel auf- und abgeschlossen. Zifferschlüssel gibt es in vielen Grössen und Formen diverser Hersteller.
RZ = Rundzylinder. Dies ist der Schweizer Norm Zylinder mit einem Durchmesser von 22 mm. Bekannte Hersteller sind KABA, KESO, SEA oder HALTER.
PZ = Profilzylinder. Er ist auch unter dem Namen Euro- oder Hahn Profilzylinder bekannt. Dieser Zylinder misst einen Durchmesser von 17mm und wird vor allem im Ausland gesehen.
WC = WC. Dieser Ausschnitt wird bei Toiletten oder Nasszellen eingesetzt. Die Türe wird innen durch einen Riegel bedient. Aussen ist meist eine rote oder grüne Anzeige zu sehen (besetzt oder frei).
AZ = Aussenzylinder. Dieser Zylinder wird vor allem bei Garagen und Kastenschlössern verwendet. Er misst 29 mm im Durchmesser.

Beschriftung / Masse eines Schlosses
Schlösser gibt es in vielen Grössen und Variationen. Damit beim Interpretieren der Masse keine Missverständnisse entstehen, sollte man folgende Begriffe kennen.
Distanz: Die Schweizer-Norm beträgt 78 mm.
Dornmass: Bei den meisten Türen zwischen 60-70 mm.
Drückernuss: Bei Zimmertüren meist Ø 8 mm und bei Haustüren meist Ø 9 mm Durchmesser.
Ausschnitt: OL / BB / RZ / PZ / WC

Weitere Begriffe
Schlüsselbedient: Das ausfahren der Riegel oder Bolzen des Mehrpunkteverschlusses erfolgt durch den Schlüssel im Zylinder.
Drückerbedient: Das ausfahren der Riegel oder Bolzen des Mehrpunkteverschlusses erfolgt durch den Drücker. Auf- und abgeschlossen wird weiterhin mit dem Schlüssel. Durch die Drückerbedingung wird der Kraftaufwand reduziert. (ideal für Kinder und ältere Leute)
Distanz: Die Distanz ist das Mass zwischen Mitte des Ausschnitts und Mitte der Nuss. In der Schweiz ist dieses Mass auf 78 mm genormt.
Dornmass: Die Distanz zwischen Mitte Nuss und Stulp Selbstverriegelnd: Das Schloss verriegelt sich automatisch, wenn die Türe geschlossen wird. Dies erhöht die Sicherheit der Türen (Immer verriegelte Türen).
Wechselfunktion: Die Wechselfunktion ermöglicht Türen mit Drehknopf oder Stossgriff von aussen zu öffnen. Hier wird die Falle mit dem Schlüssel zurückgezogen und ermöglicht den Zugang.
Fallenblockierung: Sobald eine Türe geschlossen wird, verriegelt die schliessende Falle die Türe.
Sicherheit / Einbruchschutz
Schlösser werden aufgrund der Risikoeinschätzung, möglicher Angriffsfläche und Werkzeugeinsatz der Einbrecher in verschiedene Einbruchsschutzklassen RC 1 – RC 6 unterteilt. Je höher dieser Wert, desto länger die Widerstandsdauer eines Schlosses. Bei Wohnungen und Wohnhäusern wird meist der Standard RC 2 oder RC 3 verbaut. Bei Geschäften jeweils Schlösser ab RC 3.
Widerstands-klasse |
Alte Bezeichnung |
Schutz vor |
Einsatgebiet |
Widerstandsdauer |
RC 1 |
WK 1 |
Gegentreten, Herausreissen, Vandalismus |
Schulen, Geräträume |
- |
RC 2 |
WK 2 |
Zusätzlich einfache Werkzeuge |
Wohnbereiche, Werkstätte |
Mind. 3 Minuten |
RC 3 |
WK 3 |
Zusätzlich Hebelwerkzeug (Brecheisen / Hammer) |
gehobener Wohnbereich, Geschäftsbereich, EDV Anlagen |
Mind. 5 Minuten |
RC 4 |
WK 4 |
Zusätzlich Säge / Schlagwerkzeug (Äxte / Meissel / Handfäustel) |
Spitäler, Banken, Schmuckläden, Militäranlagen, Personenschutz |
Mind. 10 Minuten |
RC 5 |
WK 5 |
Zusätzlich Elektrowerkzeuge (Bohrmaschine / Stich- und Säbelsäge oder Winkelschleifer) |
Spitäler, Banken, Schmuckläden, Militäranlagen, Personenschutz |
Mind. 15 Minuten |
RC 6 |
WK 6 |
Zusätzlich grössere Elektrowerkzeuge (Bohrhammer / grosse Winkelschleifer) |
Banken, Bijouterie, Militäranlagen, Personenschutz |
Mind. 20 Minuten |
Die modernen Schlossfamilien MINT & Fliplock
Um Ordnung in die Grössen und Varianten von Mehrpunkteverriegelungen zu bringen entwickelten Glutz mit MINT und MSL mit Fliplock Schlossfamilien. Die Ausmasse dieser Schlösser bleiben immer die gleichen, nur die Funktionen ändern sich. Dies erleichtert die Planung und Realisierung von Türen enorm, da mit einer «Schlossgrösse» praktisch alle Anforderungen erfüllt werden können.
MSL Fliplock
Die Fliplock Mehrpunkteverriegelungen verfügen über Kippfallen mit integrierter Geräuschdämmung, welche ein leises und bequemes bedienen der Türen ermöglichen. Mit drei zusätzlichen Langriegeln erreichen die Schlösser die Widerstands-Klasse RC 3. Die motorischen Varianten können mit biometrischen Erkennungssystemen wie Fingerprint, Badge oder Code-Tastatur ausgerüstet werden. Mit den Dornmassen 30- 80 mm können die Schlösser bei fast jeder Situation eingesetzt werden. Dank den Kippfallen kann das Schloss bis zu einer Belastung von 180kg auf der Kippfalle noch ohne grossen Kraftaufwand mit dem Schlüssel geöffnet werden.

Glutz MINT
Die unterschiedlichen Ausführungen der MINT Serie eignen sich für Ein- und Mehrfamilienhäuser und gewährleisten sicheren Zutritt. Glutz MINT Schlösser gibt es für den Einsatz mit mechanischen oder mechatronischen Zutrittskontrollen. Dank 3-5 Langriegel und der RC 3 Prüfung lassen die Mint Schlösser in punkto Sicherheit keine Wünsche offen. Die Edelstahl-Stulpen runden das Gesamtpaket ab.

Das Wichtigste kurz zusammengefasst:
- Die wichtigsten Angaben bei Schlössern sind Distanz, Dornmass, DIN links/rechts, Nussgrösse und Ausschnitt
- Für Wohnbereiche ist die Widerstandsklasse von mind. RC 2 empfehlenswert
- Schlossfamilien wie Glutz MINT oder MSL FlipLock erleichtern Planung und Realisierung von Türen dank durchgängigen Grössen
- Moderne Elektronische Schlösser sind auch für Wohnbereiche geeignet
Detaillierte Angaben zu den Produkten finden Sie in unserem Onlineshop.
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bernhard luginbühl